Viele von Euch kennen das Spiel „Stille Post“ aus ihrer Kindheit. Bei uns gehört es manchmal zum Alltag, so auch im Fall Angie.

Vor einer Weile bekamen wir eine dramatische Nachricht. Angie, eine 15-Jährige Hündin, braucht dringend ein Zuhause. Wenn in den nächsten Tagen nichts gefunden wird, will der neue Besitzer sie ohne gesundheitlichen Grund einschläfern lassen.
Angies Vorbesitzerin sei im Altenheim, und der neue Hausbesitzer hat Angie übernommen.

Wir stimmten einer Aufnahme zu und kontaktierten den neuen Besitzer. Schon während des Telefonats stellten wir fest, dass eins nicht zum anderen passt, denn der Mann sprach nicht schlecht von Angie und wollte sich sogar vor seiner Zusage eben unsere Homepage anschauen. Am nächsten Tag teilte er uns mit, dass Angie im September zu uns darf.

Doch die Geschichte bekam eine weitere Wendung. Tatsächlich ist Frauchen nicht im Altersheim, sondern lediglich umgezogen. Der Herr hat Angie quasi zum Haus dazu bekommen.
Angie hat Zeit ihres Lebens nur draußen auf dem Hof verbracht.
Der neue Besitzer hat dafür gesorgt, dass Angie wieder regelmäßig Gassi geht und ein Stück Hundeleben zurückbekommt.
Jedoch aufgrund von wenig Kenntnis im Umgang mit Hunden und gesundheitlicher Probleme wollte er, dass Angie ein Zuhause findet, in dem die Menschen mehr Zeit für sie haben, um ihr einen schönen Lebensabend zu bereiten.

Dies wiederum klingt ganz anders, als es uns ursprünglich mitgeteilt wurde. Wir erfuhren es jedoch erst nach Angies Aufnahme.
Angie besetzt unseren letzten Notfallplatz, obwohl sie gar kein Notfall war, denn normalerweise hätte wir an dieser Stelle Vermittlungshilfe leisten können.

Natürlich darf die alte Dame nun bleiben und wir hoffen, sie lebt sich hier schnell ein. Aber wir sind etwas traurig darüber, wie schlecht der nette Herr hingestellt wurde, obwohl er nur das Beste für Angie wollte.