Vor ein paar Tagen hat Anja vom Tierschutzverein Tierhilfe Südbrandenburg e.V. bei Peggy angefragt, ob wir Platz für 6 Kitten haben.
Peggy sagte natürlich zu. Da Peggy mit einem unserer Pflegis zur Tierarztpraxis Nora Wickidal musste, weil der kleine Kater ein Problem mit dem Gleichgewicht hat, verabredeten sich Desiree vom Verein Tierhilfe Südbrandenburg mit Janina und Peggy direkt in Noras Tierarztpraxis.
Laut Aussage der Dame, bei der die Kitten bisher lebten, sei eine Kitte an der Pfote von einem Marderbiss verletzt. Diese Bisswunde sei schon tierärztlich behandelt worden, hieß es weiter. So weit so gut.
Aber bei der Übergabe fielen auch bei einer anderen Kitte 2 Verletzungen an Hals und Nase auf.
Peggy beschloss, diese Verletzungen direkt von Nora abklären zu lassen.
Was sie dann entdeckten, schockierte beide.
Im Hals der Kitte steckte ein Diabolo und auch in der Nähe von der Nase scheint die Kitte getroffen worden zu sein, denn 2 Zähne (zum Glück Milchzähne) sind darunter abgebrochen.
Diabolos sind Projektile aus Luftgewehren, Luftpistolen oder CO2-Waffen.
Und wieder einmal stellt sich uns die Frage: Wie grausam können Menschen sein? Hier wurde auf unschuldige Lebewesen geschossen und leider ist das kein Einzelfall.
Luftgewehre gehören unter bestimmten Umständen zu den frei verkäuflichen Druckluftwaffen. Diese Waffe kann somit auch ohne Waffenschein und von jedem Menschen über 18 Jahren legal genutzt werden, sofern die Nutzung im eigenen Besitztum verwendet wird. Wie lapidar solche Vorkommen wie das aktuelle auch vor Gericht behandelt werden, sieht man an einem Fall aus Hessen aus dem Jahr 2020: https://jurios.de/2021/02/04/luftgewehrschuss-auf-katze-keine-tierquaelerei/.
Es bedarf nicht vieler Worte, was wir davon halten. Die Gesetzeslage in Bezug auf den Schutz von Tieren ist und bleibt verantwortungslos und nicht nachvollziehbar.
Aber zurück zu unserem Fall: Nach Rücksprache mit der Tierärztin, die den angeblichen Marderbiss behandelt hat, war klar: auch hier war der Verdacht auf eine Schussverletzung schon da, doch wurde das Röntgen der betroffenen Stellen aus uns unbekannten Gründen abgelehnt. Warum der Kater mit der Schussverletzung im Gesicht nicht ebenfalls dieser Tierärztin vorgestellt wurde, wissen wir leider nicht. Bei genauem Hinschauen fällt die Verletzung neben der Nase jedoch bereits auf vorher geschickten Fotos auf.
Die Kleinen dürfen nun erst einmal bei uns an- und zur Ruhe kommen. Die Pfote mit dem angeblichen Marderbiss wird Anfang der nächsten Woche zur Sicherheit geröntgt. Den restlichen Kitten geht es bis auf ihre Ängstlichkeit zum Glück gut.
Das Mama Tier wird Anfang der nächsten Woche kastriert und der Tierhilfe Südbrandenburg e.V. wird überprüfen, ob auch sie Schussverletzungen erlitten hat.
